| Roswitha Eder

Exkursion zur Kälber- und Zuchtrindervermarktung in Bergheim und Ried im Innkreis

Einblick in Praxis und aktuelle Herausforderungen

Im Rahmen einer zweitägigen Exkursion erhielten Vertreterinnen verschiedener Institutionen wertvolle Einblicke in die Abläufe der österreichischen Kälber- und Zuchtrindervermarktung.

Rinderzucht Austria/Hinteregger
Die Exkursion ermöglichte praxisnahe Einblicke in die Kälber- und Zuchtrindervermarktung

Besichtigt wurden der Kälbersortierstall in Bergheim bei Salzburg sowie die Zuchtrinderversteigerung des FIH in Ried im Innkreis.

Unter den Teilnehmerinnen befanden sich Mitarbeiterinnen des BMASGPK, der Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz, des BMLUK sowie der Landwirtschaftskammer Österreich. Koordiniert wurde die Exkursion von Vera Hinteregger (Veterinäre Angelegenheiten, Rinderzucht Austria) und Thomas Schweigl, Obmann der Rinderzucht Austria.

Rinderzucht Austria/Hinteregger
Rinderzucht Austria-Obmann Thomas Schweigl (re) war selbstverständlich bei der Exkursion dabei.

Besuch des Kälbersortierstalls in Bergheim

Franz Zehentner, Geschäftsführer der EZG Salzburger Rind GmbH, und drei Amtstierärzt:innen der Stadt Salzburg informierten über Anlieferung, Sortierung, Fütterung und Verladung der Kälber. Über den Standort Bergheim werden jährlich mehr als 30.000 Kälber und Nutzrinder aus Westösterreich vermarktet.

Zehentner betonte den stabilen heimischen Absatz und die Bedeutung privater Mäster aus Ober- und Niederösterreich, verwies jedoch auf die Herausforderungen durch saisonale Schwankungen – besonders im Herbst, wenn viele Kälber gleichzeitig angeliefert werden. Ein Ziel sei es, möglichst viele Kälber innerhalb Österreichs zu vermarkten.

Im Anschluss besichtigten die Teilnehmerinnen die Typ-2-Langstreckentransporter der Firma Bozen Import und diskutierten mit Geschäftsführer Moritz Lintner über Fütterungssysteme, Transportzeiten und Ruhephasen. Die Tränkung und Verladung der für Italien und Spanien bestimmten Kälber konnte direkt mitverfolgt werden.

Rinderzucht Austria/Hinteregger
Besuch der Zuchtrinderversteigerung in Ried im Innkreis

Besuch der Zuchtrinderversteigerung in Ried

Am zweiten Tag stand die Zuchtrinderversteigerung des FIH in Ried im Innkreis auf dem Programm. Geschäftsführer Dr. Josef Miesenberger erläuterte die aktuellen Herausforderungen in der Zuchtrindermarkt- und Exportabwicklung, insbesondere vor dem Hintergrund seuchenrechtlicher Einschränkungen.

Rinderzucht Austria/Hinteregger
FIH-Geschäftsführer Dr. Josef Miesenberger (li) gab den Teilnehmer:innen aktuelle Hintergrundinformationen.

Beim Rundgang durch den 2023 modernisierten Vermarktungsstall wurden das neue Boxen- und Treibgangsystem vorgestellt, das eine stressarme Präsentation der Tiere ermöglicht. Anschließend konnten die Teilnehmer:innen die laufende Versteigerung von Kühen, Zuchtstieren und Kalbinnen mitverfolgen. Für viele war es der erste direkte Einblick in eine Zuchtrinderversteigerung, was zu einem regen fachlichen Austausch führte.

Die Exkursion bot den Teilnehmer:innen praxisnahe Einblicke in die österreichische Kälber- und Zuchtrindervermarktung und förderte den offenen Dialog zu aktuellen Herausforderungen der Branche.

Ein herzlicher Dank gilt Franz Zehentner, Dr. Josef Miesenberger, den Amtstierärzt:innen der beteiligten Behörden, Obmann Thomas Schweigl sowie allen Teilnehmer:innen für ihr reges Interesse und Engagement.

Autorin: Vera Hinteregger

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