| Roswitha Eder

Generalversammlung: RINDERZUCHT AUSTRIA mit 15 Jahr-Feier zum Jungzüchterprofi

Rückblick auf ein intensives Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen

Am 5. Mai 2023 fand im Landhotel Prielbauer am Mondsee die ordentliche Generalversammlung der RINDERZUCHT AUSTRIA statt.

Rinderzucht Austria/Koiner
Ehrung von DI Franz Kaltenbrunner für besondere Verdienste um die österreichische Rinderzucht, v.l.: DI Martin Stegfellner, Obmann Sebastian Auernig, DI Franz Kaltenbrunner, Obmann-Stv. Thomas Schweigl.

Obmann Sebastian Auernig konnte die Funktionär:innen der Mitgliedsorganisationen sowie Vertreter:innen des Landwirtschaftsministeriums, der Landwirtschaftskammer und Partner begrüßen. Obmann Auernig gab in seinem Bericht einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2022. Letztes Jahr konnten nach mehrmaligen coronabedingten Verschiebungen zahlreiche Veranstaltungen wie der Dairy Grand Prix, die Pinzgauer Bundesschau und der Fleckvieh Weltkongress sowie die Fleckvieh Bundesschau endlich wieder in Präsenz abgehalten werden. „Tierschauen, insbesondere Bundesschauen, sind wichtig für die Darstellung der züchterischen Leistungen, aber auch für den persönlichen Austausch zwischen Züchter:innen. Ein großer Dank gilt allen Organisationen, die sich in der Abwicklung dieser Veranstaltungen verantwortlich zeichneten,“ so Obmann Auernig.

Mit Forschung die Weiterentwicklung der Rinderzucht selbst in die Hand nehmen

Rinderzucht Austria/Koiner
DI Josef Plank, Leiter der Abteilung für Wirtschafts-, Agrar- und Europafragen im Österreichischen Raiffeisenverband (ÖRV), zeigte die aktuellen Entwicklungen sowie zukünftige Herausforderungen auf den Agrarmärkten auf.

Der stellvertretende Obmann Thomas Schweigl zeigte die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Innovation, Forschung und Entwicklung auf. „Die RINDERZUCHT AUSTRIA ist stets bemüht, die Weiterentwicklung der österreichischen Rinderzucht über eigens initiierte Forschungsprojekte gemeinsam mit unseren Partnern, den Universitäten und Forschungsorganisationen selbst in die Hand zu nehmen und voranzutreiben,“ betont Schweigl. So arbeitet die RINDERZUCHT AUSTRIA im Projekt NEU.rind an einem Benchmarking System im Bereich der Umweltwirkungen sowie an der züchterischen Verbesserung der Futtereffizienz und Reduktion des Methanausstoßes, welche über das neu gestartete Projekt Breed4green in Angriff genommen werden. Zudem wurde mit dem Projekt ENSURE (Data driven strategies to enhance sustainability, resilience, and resource efficiency of cattle farming - Datengestützte Strategien zur Verbesserung von Nachhaltigkeit, Resilienz und Ressourceneffizienz in der Rinderhaltung) - gemeinsam mit 38 Partnern und Organisationen entlang der Wertschöpfungskette Milch - ein umfassendes Projekt im Bereich der Nachhaltigkeit, Resilienz und Ressourceneffizienz in der Rinderhaltung eingereicht. Auch im Bereich der Langstreckentransporte kam es durch die Evaluierung der nationalen Tiertransportverordnung 2022 zu strengeren Rahmenbedingungen und Regelungen. Die RINDERZUCHT AUSTRIA steht für eine transparente Darstellung und eine faktenbasierte Diskussion. So besuchte Simone Steiner, zuständig für Veterinärangelegenheiten, Ende des Jahres 2022 Betriebe in Algerien, um sich selbst ein Bild über die algerische Rinderhaltung zu machen.

Hohe Teilnehmerzahlen an FoKUHs-Herde

Rinderzucht Austria/Koiner
Die diesjährige Generalversammlung fand im Landhotel Prielbauer am Mondsee statt. Dr. Konrad Blaas, Leiter der Abteilung tierische Produkte des BML, richtete in seinen Grußworten einen Dank für die Arbeit der RINDERZUCHT AUSTRIA aus.

Geschäftsführer Martin Stegfellner informierte über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Bildungsprojekte Jungzüchterprofi, Herdenmanager Austria und dem Poolprojekt Bildung, Digitalisierung und Management in der Rinderwirtschaft (BDMR). Weiters gab es ein Update zum Projekt FoKUHs Herde - Unterstützung in der Umsetzung der Abstammungsüberprüfung für Generhaltungsrassen und Fleischrinderrassen und zum Projekt EQ-Lebendviehvermarktung. „Das Projekt FoKUHs konnte 2022 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Interesse am Nachfolgeprogramm FoKUHs Herde ist riesig, was unseren eingeschlagenen Weg bestätigt. Ein großer Dank gilt dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft für die finanzielle Unterstützung,“ betonte Stegfellner.

Umfassendes Angebot für die tägliche Arbeit am Betrieb

Rinderzucht Austria/Koiner
Ehrung von DI Rudi Hussl für besondere Verdienste um die österreichische Rinderzucht, v.l.: DI Martin Stegfellner, Obmann Sebastian Auernig, DI Rudi Hussl, Obmann-Stv. Thomas Schweigl.

Im Tätigkeitsbericht der 100% Tochter ZuchtData brachte Geschäftsführer Martin Mayerhofer eindrucksvoll dar welche umfassenden Dienstleistungen im Bereich der Digitalisierung, Datenvernetzung und Datenverarbeitung tagtäglich den Bäuerinnen und Bauern für das Herdenmanagement und die Zucht zur Verfügung stehen.

Die österreichische Landwirtschaft ist gefordert

Die aktuellen Entwicklungen sowie zukünftige Herausforderungen auf den Agrarmärkten legte Josef Plank, Leiter der Abteilung für Wirtschafts-, Agrar- und Europafragen im Österreichischen Raiffeisenverband (ÖRV) sowie als frisch gewählter Vorsitzender des Universitätsrates der Universität für Bodenkultur Wien im Gastreferat des Nachmittags profund und eindrucksvoll dar. „Die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft muss noch stärker in den Fokus gerückt und mit Zahlen, Daten und Fakten transparent belegt werden. Die Landwirtschaft ist gut beraten, die vielen Chancen der Veränderung zu nutzen“, appellierte Plank an alle Anwesenden.

Dank und Anerkennung

Für die langjährigen Tätigkeiten und Leistungen für die österreichische Rinderzucht wurden DI Franz Kaltenbrunner, ehemaliger Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes Oberösterreich und der oberösterreichischen Besamungsstation sowie DI Rudolf Hussl, Tierzuchtdirektor Tirol im Ruhestand, von Obmann Auernig geehrt. In den Grußworten von Dr. Konrad Blaas, Leiter der Abteilung tierische Produkte des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, wurde ein Dank für die Arbeit der RINDERZUCHT AUSTRIA ausgesprochen und aktuelle Herausforderungen angeschnitten.

15 Jahre Jungzüchterprofi – ein Grund zum Feiern!

Rinderzucht Austria/Koiner
Jubiläumsfeier 15 Jahre Jungzüchterprofi, v.l.: Obmann Sebastian Auernig, Dr. Konrad Blaas (BML), eh. Projektleiterin Johanna Prodinger MA (GF NTÖ), eh. Projektleiter DI Klaus Leichtfried (LR Bgld.), eh GF der RINDERZUCHT AUSTRIA, Mag. Franz Sturmlechner (Caritas), eh. Projektleiter DI Markus Gahleitner (Landwirt), eh. Projektleiter DI Martin Unterweger (BRING), eh. ÖJV-Obmann Hannes Penz (RZO), aktuelle Projektleiter Stefanie Zottl, Obmann-Stv. Thomas Schweigl und GF der RINDERZUCHT AUSTRIA, DI Martin Stegfellner.

Gleich im Anschluss an die Generalversammlung wurde im Festakt das Jubiläum „15 Jahre Jungzüchterprofi“ gefeiert. Die Ausbildungsreihe wurde Anfang 2008 von einem engagierten Team unter dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Bildungsoffensive, Christian Moser, dem späteren Projektleiter Markus Gahleitner (RINDERZUCHT AUSTRIA, Projektleiter) mit Stefanie Auinger (eh. ÖJV Vorstandsmitglied, LANDWIRT Redakteurin), Hannes Penz (eh. Obmann der ÖJV) unter RINDERZUCHT AUSTRIA-Obmann Anton Wagner und GF Franz Sturmlechner konzipiert. Nach intensiven Vorbereitungen konnte unter tatkräftiger Unterstützung über die Förderungsabteilung des Landwirtschaftsministeriums durch Franz Paller und Karl Wurm, gefördert über die Ländliche Entwicklung, das 1. Modul am 29. November 2008 in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Freistadt (OÖ) stattfinden. Ein weiterer Start erfolgte am 13. Dezember 2008 in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Rotholz (Tirol). Schon die Auftaktveranstaltung war damals ein großer Erfolg. Im Vorfeld war das Interesse der Jungzüchter:innen sehr schwer abzuschätzen, aber das Interesse war nach der Ausschreibung gleich enorm. So starteten in Freistadt gleich 43 hochmotivierte Jungzüchter:innen. In Rotholz, beim Startmodul für Westösterreich, gab es gleich 53 Teilnehmer:innen. Mittlerweile konnten bereits mehr als 300 junge Landwirt:innen die Ausbildung erfolgreich abschließen. Besonders erfreulich war, dass einige der ehemaligen Projektleiter:innen nach Mondsee gekommen sind und ihre Eindrücke aus der Vergangenheit schilderten. Markus Gahleitner, Martin Unterweger, Klaus Leichtfried und Johanna Prodinger teilten Rückblicke und schöne Erinnerungen aus den zahlreichen Veranstaltungen. Stefanie Zottl, Projektleiterin seit Oktober 2022, gab einen Ausblick auf die Zukunft des Lehrganges, welcher am 23.September 2023 wieder neu beginnt. Voranmeldungen sind ab sofort unter zottl@rinderzucht.at möglich.

Autor Martin Stegfellner

 

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