| Lukas Kalcher

Neuausrichtung ist notwendig

Sehr gut besucht war die Generalversammlung des FIH in der Bauernmarkthalle in Ried. Für unglaubliche 107 Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 kg Milch konnten Ehrentafeln an die Züchter*innen überreicht werden.

365 Tage Arbeit fordern

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Obmann mit Ehrengästen: Obmann Johann Hosner, LK OÖ Präsident Franz Waldenberger, Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, GF Dr. Josef Miesenberger, LK OÖ Direktor Mag. Karl Dietachmair

Obmann Johann Hosner freute sich über die volle Bauernmarkthalle und den Besuch von Landesrätin Michaela Langer-Weninger, LK Präsident Franz Waldenberger, Kammerdirektor Mag. Karl Dietachmair und AGÖF Obmann Ing. Sebastian Auernig. „Wir Milchbäuerinnen und Milchbauern sind 365 Tage im Jahr physisch und in Zeiten der Pandemie und des Krieges in der Ukraine auch psychisch mehr denn je gefordert. Für die Motivation und das Überleben der Betriebe benötigen wir, bei dem enormen Anstieg der Kosten, einen deutlichen Anstieg der Preise für unsere Produkte,“ sagte Obmann Hosner. Um als Verband auch in Zukunft die Herausforderungen bewältigen zu können, beschäftigen wir uns gemeinsam mit dem RZV und dem VFS über mögliche Synergien zwischen den Verbänden, führte Obmann Hosner weiter aus.

Nach der Präsentation des Jahresabschlusses mit einem Gewinn nach Steuern von € 32.840,70 wurde auf Antrag von KR Paul Maislinger den Funktionären und der Geschäftsführung einstimmig die Entlastung erteilt. Präsident Franz Waldenberger gratulierte den Züchter*innen zu ihren Leistungen in einem herausfordernden Umfeld. Landesrätin Michaela Langer-Weninger sagte den Züchter*innen Unterstützung bei den Kosten für die notwendigen Exportuntersuchungen zu.

Die Wiederkäuer als Lösung

Die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft und vor allem des Wiederkäuers für die menschliche Ernährung brachte Prof. Dr. Kay Uwe Götz, Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Tierzucht eindrucksvoll auf den Punkt. Er warnte und wies darauf hin, dass es in der Landwirtschaft bzw. in der Gesellschaft nicht so weiter gehen kann wie bisher, weil sich die Welt verändert hat. Die Politik forderte er auf, die Rahmenbedingungen für diesen überlebensnotwendigen Transformationsprozess aktiv zu gestalten.

Vermarktung in Turbulenzen

Geschäftsführer Miesenberger ging auf die aktuellen Verwerfungen in der Vermarktung von Rindern ein. Während die Schlachtrinder seit einigen Wochen unerwartet hohe Preise erzielen, ist der Zuchtrinderexport nicht zuletzt auch durch den Krieg in der Ukraine enorm unter Druck. Der Wert der über den FIH im letzten Geschäftsjahr vermarkteten Rinder betrug über 12 Millionen Euro. Dazu kommen noch rund 20.000 Schlachtrinder die jährlich aus der Region über die Österreichische Rinderbörse vermarktet wurden. Im Inland sehr gefragt sind Kühe in Milch.

FIH Züchter auf dem richtigen Weg

Der 1. Platz bei der Reihung der Zuchtverbände für die Umsetzung des Zuchtprogrammes, der Fortschritt in der Zucht auf Hornlosigkeit, bei welcher die Züchter*innen des FIH eine Vorreiterrolle übernommen haben und die Entwicklung der Lebensleistung sind der Beweis für die erfolgreiche Zuchtarbeit beim FIH, welche in dieser Form nur in engster Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern, den Zuchtverbänden und der Oö. Besamungsstation GmbH möglich ist. Auch im letzten Jahr ist die durchschnittliche Lebensleistung auf mittlerweile über 32.000 kg Milch weiter angestiegen. Die Fortschritte in diesem für die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion sehr wichtigem „Merkmal“ wurde auch durch die große Anzahl von Züchter*innen sichtbar, die für eine 100.000 l Kuh ausgezeichnet wurden. Die Lebensleistung der Kühe ist nicht nur ein Parameter für die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion bzw. die nachhaltige Ausrichtung des Zuchtprogrammes, sondern auch für einen effizienten Umgang mit den Ressourcen und vor allem ein Zeichen dafür, dass die Kühe gesund sind und es ihnen gut geht.

Dr. Josef Miesenberger
Geschäftsführer

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