| Lukas Kalcher

Bereits 1.400 Automatische Melksysteme in Österreich im Einsatz

Seit 2010 verzeichnen die jährlichen Neuinstallationen von Automatischen Melksystemen (AMS) im Schnitt 30%, von 2020 auf 21 ein Plus von 29%. Derzeit deutet nichts darauf hin, dass sich dieser Trend verlangsamen sollte. Auch die RINDERZUCHT AUSTRIA mit den Landeskontrollverbänden hat frühzeitig auf diese Entwicklung reagiert. Im Rahmen des Projektes D4Dairy wurden Schnittstellen zu namhaften Herstellern von AMS-Systemen geschaffen, die einen möglichst reibungslosen Datenaustausch zum Nutzen der Landwirt:innen gewährleisten soll.

Laut einer Umfrage im Rahmen des Projekts ADDA (ADvancement of Dairying in Austria) im Jahr 2015 haben von 1.822 befragten Betrieben 61 angegeben, bereits ein AMS-System am Betrieb zu haben, 170 gaben an, in den nächsten 5-10 Jahren in ein AMS zu investieren (Quelle ADDA, Weissensteiner). Dh 9% aller Rückmeldungen möchten in den kommenden Jahren in ein AMS investieren. Den großen Vorteil sehen die heimischen AMS-Betriebe in der größeren Flexibilität bei den betrieblichen Arbeitsabläufen.

30% mehr AMS-Betriebe im Vergleich zum Vorjahr

Der Trend zur Umstellung auf Automatische Melksysteme (AMS) in der heimischen Milchproduktion hält auch im Jahr 2021 an bzw. hat sich noch weiter verstärkt. Wurden im Jahr 2020 noch 181 neue Anlagen installiert damit ein Plus von 20%, so entschieden sich 2021 313 Betriebe für ein AMS. Damit erreichte der Bestand an AMS in Österreich ein Plus von 29% bzw. einen gesamten Bestand von 1.391 Anlagen mit 31. Dezember 2021. Die meisten Anlagen stehen derzeit mit 599 Stk. auf den oberösterreichischen Betrieben und damit fast die Hälfte (43%) aller Anlagen. Es folgen die Bundesländer Niederösterreich mit 265 Anlagen bzw. einem Anteil von 19% sowie die Steiermark mit 219 Anlagen (16%). Die meisten Neuinstallationen gab es in den Bundesländern Oberösterreich (+103; +21%), Steiermark (+70; +47%) und in Niederösterreich (+58; +58%) statt.

Datenaustausch mit dem Rinderdatenverbund RDV

Die Datenvernetzung mit AMS wird seitens der RINDERZUCHT AUSTRIA und den Landeskontrollverbänden stark vorangetrieben. Im Rahmen des Projekts D4Dairy konnten bereits mit namhaften AMS-Herstellen Schnittstellen für den automatischen Datenaustausch eingerichtet werden. Das erfolgt natürlich nur auf ausdrücklichen Wunsch des jeweiligen Betriebsinhabers. Im Zuge des Forschungsprojektes D4Dairy (www.d4dairy.com) wird bereits seit Projektstart im Jahr 2018 intensiv an der Vernetzung und am Datenaustausch verschiedenster Systeme entlang der Wertschöpfungskette der Milchproduktion gearbeitet. Für diese Betriebe stehen im LKV-Herdenmanager detaillierte Auswertungen zur Verfügung. So kann auf Betriebsebene die Anzahl der Gemelke im Tagesverlauf eingesehen werden. Auf Einzeltierebene zeigt die Roboterübersicht z.B. die Anzahl misslungener Melkungen, die durchschnittliche Tagesmilchleistung sowie die prozentuelle Verteilung der Gemelke nach verschiedenen Auswertegruppen.

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