Tux Zillertaler

Das Tux-Zillertaler Rind ist ein klein- bis mittelrahmiges Rind mit großer Körpertiefe und feinem Knochenbau, trockenem Fundament und festen Klauen. Charakteristisch ist die rote, braune und schwarze Farbe mit weißer Zeichnung am Rücken im Bereich des Kreuzbeins, das sogenannte Federl. Der Schwanz sowie Unterbauch und Unterbrust sind weiß, Hornspitzen und Klauen dunkel pigmentiert.

Nutzungsrichtung

Das Tux-Zillertaler Rind ist eine fleischbetonte Zweinutzungsrasse, die sich durch leichte Geburten, hohe tägliche Zunahmen und gute Fleischqualität auszeichnet. In der Milchleistung liegt das Zuchtziel bei 4.500kg Milch, die möglichst aus dem Grundfutter produziert werden sollen. Dies ist wichtig, um in der Mutterkuhhaltung, welche die Hauptnutzung darstellt, das Kalb ausreichend mit Milch zu versorgen. In der Qualitätsfleischproduktion werden ein breiter Rücken, eine gute Behosung und die Erhaltung der bekannt guten Fleischqualität angestrebt.

Statistik und Verbreitung

Region Anzahl
Österreich

3.000 Tiere

Rassenanteil in Österreich

0,16%

Die Verbreitung dieser Rasse beschränkt sich vorwiegend auf Tirol. Tux-Zillertaler gibt es mittlerweile in allen Bundesländern.

Parameter Wert

Ø Milchleistung

4.700 kg – 3,71% F – 3,36% E (305 Tage)

Ø Tagesgewichtzunahmen (g in 200 Tage)

M: 979 W: 890

Kontrollbetriebe (Herden)

300

Widerristhöhe (cm, Ø)

130

Gewicht (kg, Ø)

600

Herdebuchkühe

1.200

Ursprung

Tirol (A)

Historische Entwicklung

Ursprungsgebiet: Über die genaue Herkunft ist wenig bekannt, es wird jedoch angenommen, dass sie von den Eringern aus dem Schweizer Kanton Wallis abstammen.

Urtyp: Die Eringer kamen durch die Walserwanderungen im Spätmittelalter nach Österreich, wo sie sich im Zillertal vermutlich mit den Pinzgauern und dem Inntaler Vieh verschmischten.

Zeitpunkt Ergeignis
1848 Export von Tux-Zillertaler Rindern nach Russland
Mitte 19. Jhdt. Beginn des Niederganges der Tux-Zillertaler Rasse
1856 Auf Zuchtausstellungen in Paris sind helle Rinderschläge in Mode gekommen. Die Ansicht, dass dunkle Rinder weniger leistungsfähig seien, wurde den Tux-Zillertaler zum Verhängnis.
1920er Verkauf vieler Kühe in die Abmelkgebiete rund um Wien und viele Stiere wurden als Schlachtware verkauft.
1933 - 1945 In der Zeit des NS Regimes wurden die neuen und modernen Rassen stark propagiert und dadurch diese Rasse erneut geschwächt
Nach 1945 Gründung Verein zur Erhaltung des Tuxer Rindes
1966 Nur mehr 29 Tiere im Herdenbuch
1970er Tiefpunkt dieser Zucht
1986 Gründung der Vereinigung der Tux-Zillertaler-Züchter Tirols, Grundstein für die Erhaltung dieser alten, einheimischen Rasse.
2001 „Rasse des Jahres“ in Österreich
2017 ZWS für Fleisch- und Generhaltungsrassen