Kärntner Blondvieh
Nutzungsrichtung
Das Kärntner Blondvieh ist ein Zweinutzungsrind mit der Hauptnutzung Fleisch, Milch untergeordnet. Heute wird es vor allem als Mutterkuh geschätzt. Die wenigen Kühe, die noch unter Milchleistung stehen, zeigen mit einer Leistung von mehr als 4.000 kg Milch je Laktation die weiter vorhandene Eignung zur Doppelnutzung. Die weiblichen Nachkommen werden Großteils als Zuchttiere nachgezogen, männliche Tiere, die nicht für die Zucht geeignet sind, werden meist als Einsteller oder direkt vom Bauernhof vermarktet. Die hohe Qualität und die Güte des Fleisches ist mittlerweile wieder bekannt und wird stark nachgefragt.
Statistik und Verbreitung
Region | Anzahl |
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Österreich | 3.500 Tiere |
Rassenanteil in Österreich | 0,2% |
Das Kärntner Blondvieh ist mittlerweile außer in Kärnten auch in der Steiermark, Tirol und dem Burgenland vertreten. Es dürfte auch vereinzelte Schläge in Slowenien geben, diese werden aber nicht züchterisch betreut.
Parameter | Wert |
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Ø Tagesgewichtzunahmen (g in 200 Tage) | M: 1.118 W: 1.013 |
Kontrollbetriebe (Herden) | 130 |
Widerristhöhe (cm, Ø) | 137 |
Gewicht (kg, Ø) | 600 |
Herdebuchkühe | 1.200 |
Ursprung | Kärnten (A), Slowenien |
Historische Entwicklung
Ursprüngliche Heimat: diese Rasse wurde in Unterkärnten, vor allem in den Bezirken St. Veit an der Glan, Wolfsberg, Völkermarkt, Klagenfurt- Land, sowie in den Teilen des steirischen Bezirkes Murau rund um Neumarkt gehalten
Urtyp: man nimmt an, dass vor allem ungarische Graurinder, aber auch bajuwarische und slawische Rinder bei der Bildung beteiligt waren
Zeitpunkt | Ergeignis |
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Ende 18. Jhdt. | Rasche Ausbreitung und Kärnten und teilweise in der Steiermark, stellt den Übergang von den ungarischen Steppenrassen zu den Gebirgsrassen dar |
1890 | Einigung auf den Namen „Kärntner Blondvieh“ durch den Zentralausschuss der Kärntner Landwirtschaftsgesellschaft, Beschluss von züchterischen Maßnahmen zur Förderung dieses Viehschlages |
1902 | Beschluss einer Körvorschrift |
1924 | Beschluss eines Gesetzes betreffend die Körung und Haltung von männlichen Haustieren zur Zucht. Dieses sollte eine Verbesserung des Blondviehs durch Reinzucht unter Berücksichtigung entsprechender Zuchtwahl bewirken. |
Anfang 20. Jhdt. | Versuchte Einkreuzung von Fleckvieh und Frankenvieh brachte nicht den gewünschten Erfolg |
1930 | Blondviehbestand nur noch 37% des Rinderbestandes in Kärnten |
1938 | Zusammenschluss von eigenständigen Zuchtverbänden zum „Blondviehverband Südmark“ |
Nach 1945 | Gründung des Blondviehzuchtverbandes Kärnten-Steiermark, dadurch völlige Verschmelzung der Zuchtgebiete und beschleunigte Vereinheitlichung der Zuchtbestände |
1954 | damaliges Zuchtziel verlangte ein kombiniertes, einfarbig lichtes, mittelrahmiges Milch- und Mastrind, bei dem jedoch immer noch die Arbeitstüchtigkeit beachtet wurde |
1980 | Kärntner Blondvieh vom Aussterben bedroht |
1990 | Wieder leichter Aufschwung dieser Rasse |
1994 | Neugründung des Blondviehzuchtvereins, langsame Aufwärtsentwicklung des Bestandes |
Seit 1999 | Züchterische Betreuung durch caRINDthia (Kärntner Rinderzuchtverband) als verantwortliche Organisation. Weiterhin stetige Aufwärtsentwicklung des Kärntner Blondviehbestandes in Österreich |
2017 | ZWS für Fleisch- und Generhaltungsrassen |