Ennstaler Bergschecken
Nutzungsrichtung
Ennstaler Bergschecken zählen zu den Zweinutzungstypen und werden sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion gezüchtet und gehalten. Frühreife, gute Fruchtbarkeit, hervorragende Fleischqualität und zufriedenstellende Milchleistung lassen die Bergschecken besonders für die Mutterkuhhaltung auf extensiven Standorten als gut geeignet erscheinen.
Statistik und Verbreitung
Region | Anzahl |
---|---|
Österreich | 2.360 Tiere |
Rassenanteil in Österreich | 0,1% |
Die Verbreitung der Ennstaler Bergschecken beschränkt sich hauptsächlich auf die Steiermark. Einzelne Bestände findet man aber auch in den anderen Bundesländern außer in Vorarlberg sowie in Bayern.
Parameter | Wert |
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Ø Milchleistung | 3.950 kg – 4,11% F – 3,32% E (305 Tage) |
Ø Tagesgewichtzunahmen (g in 200 Tage) | M: 1.072 W: 937 |
Kontrollbetriebe (Herden) | 140 |
Widerristhöhe (cm, Ø) | 130 |
Gewicht (kg, Ø) | 600 |
Herdebuchkühe | 680 |
Ursprung | Steiermark (A) |
Historische Entwicklung
Ursprüngliche Heimat: Nordwestlicher Teil der Steiermark, insbesondere das obere Ennstal um Irdning und Schladming
Urtyp: leichtes, zierliches und ursprünglich fuchsrotes Rind
Damalige Verwendung: frühreifste Alpenrasse, frühe Zugverwendungsmöglichkeit und Gängigkeit, geringer Fleischansatz bei gut fettdurchzogenem Muskelfleisch, gute Milchanlage
Zeitpunkt | Ergeignis |
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Ab 18. Jhdt. | Verdrängung durch Murbodner, Blondvieh und Pinzgauer |
Ende 19. Jhdt. | Planmäßige Einkreuzung von Fleckvieh durch Zukäufe aus der Schweiz und Baden und Viehüberstellungen aus Krumau, Tschechien, dadurch kam Fleckvieh auf die Bauernhöfe |
1902 | Gründung erster Bergscheckengenossenschaften (die Erste wurde in Oberwölz, Steiermark, gegründet), um die Reinzucht zu fördern. Verlagerung Zuchtziel in Richtung Milch, Streben nach größeren, schwereren Tieren |
1921 | Einkreuzung mit Fleckvieh für die Erreichung eines mittleren, gedrungenen Fleckviehschlages. Auf der Grundlage des wertvollen Bergscheckenbestandes entstand das „Steirische Alpenfleckvieh“ |
1928 | Rasse als Bestandteil des „Bergschecken-Fleckviehzuchtverbandes“ |
1935 | Reine Bergschecken nur noch im Ennstal |
1945 | Nur noch eine einzige bedeutende Zucht übrig |
1950 | Bereits weitgehende Verdrängung dieser Rasse durch Fleckvieh |
1986 | nur mehr wenige rassetypische Tiere in drei Betrieben |
1996 | Wieder ein Zuchtbuch vorhanden |
2017 | ZWS für Fleisch- und Generhaltungsrassen |