GMON - Gesundheitsmonitoring Rind: Entwicklung einer Zuchtwertschätzung für Gesundheitsmerkmale

Die Wirtschaftlichkeit einer Kuh spiegelt sich neben der Milchleistung in der Fruchtbarkeit, Eu-tergesundheit, Nutzungsdauer und Fitness wider. Als wertvolle Instrumente für die Optimierung der Tiergesundheit dienen Diagnose- und Beobachtungsdaten. Deshalb ist es von enormer Wich-tigkeit, dass Betriebe unter Leistungskontrolle ihre Beobachtungen und auch die Diagnosen durch den Tierarzt vermerken.

Projektlaufzeit: 2006 – 2010

Das Ziel von „GESUNDheitsmonitoring RIND“ war der Aufbau eines Datenerfassungssystems für Diagnosedaten und die Bereitstellung dieser Informationen zum Nutzen für Herdenmanagement, Bestandesbetreuung und Zucht. Das Projekt wurde – nach skandinavischem Vorbild – im Jahr 2006 gestartet und vier Jahre später in die Routine überführt. Da zunehmende Herdengrößen und Druck auf die Preise noch stärker Optimierung des Herdenmanagements verlangen, wurden darauf aufbauend züchterische Methoden und Strategien sowie Werkzeuge zur Früherkennung und Vermeidung von Erkrankungen generiert. Zur Unterstützung des Herdenmanagements und des Gesundheitsmanagements der Tierärzte werden Gesundheitsberichte bereitgestellt. Auf diesen Berichten sind Daten aus der Leistungsprüfung und dem Diagnosemonitoring aufbereitet, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und eine Therapie einzuleiten.

Seit 2010 werden im Rahmen der gemeinsamen ZWS mit Deutschland Gesundheitszuchtwerte für Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und Milchfieber für Fleckvieh veröffentlicht. Kennzahlen zum Monitoring der Tiergesundheit wurden entwickelt. Im Rahmen der Tiergesundheitsdienste fließen diese Ergebnisse in die Praxis ein.

Für die zuverlässige Dokumentation bei der täglichen Arbeit ist die Motivation der Bauern und Tierärzte wichtig. Der Erfolg des Projektes ist auf das Engagement und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Organisationen und Institutionen zurückzuführen
Analysen des genetischen Zusammenhanges zu den bestehenden Merkmalen zeigen, dass Gesundheitsdaten eine wichtige und wertvolle Information zur Zucht auf eine leistungsstarke und problemlose Kuh darstellen.

In verschiedenen Ländern sind aktuell ähnliche Maßnahmen und Projekte zu beobachten. In der Veröffentlichung der ICAR 2013 Health Data Conference (ICAR 2013) sind Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in anderen Ländern zusammengefasst. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Experten wird an den Weiterentwicklungen geforscht.

Datenbereitstellung und Auswertungen für Tierärzte

Wertvolle Leistungs- und Gesundheitsdaten werden den Tierärzten für die Betreuung ihrer Bestände zur Verfügung gestellt. Wie man zu den Daten kommt und welche Möglichkeiten es gibt, erfahren sie in mehreren
informativen Webinars auf www.tgd.at

Projektpartner

  • AG Wiederkäuer des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes
  • Universität für Bodenkultur Wien (Institut für Nutztierwissenschaften)
  • Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
  • Landwirtschaftskammer Österreich
  • Österreichische Tierärztekammer
  • Veterinärmedizinische Universität Wien (Klinik für Wiederkäuer)
  • ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH

Weiterführende Infos