| Lukas Kalcher

Tunesien als Chance für Zuchtrinder aus Österreich

Fleckvieh aus Österreich als Zukunftschance im Land des Grünen Goldes

Tunesien ist ein Land im agrarischen und wirtschaftlichen Wandel – mit großem Potenzial für Fleckvieh.

Fleckvieh Austria
Begleitung der Betriebe in Zucht und Management

Im Norden Afrikas gelegen, zählt Tunesien rund 12 Mio. Einwohner und ist flächenmäßig etwa doppelt so groß wie Österreich. Die Landwirtschaft trägt mit rund 10  % zum BIP bei und sichert in den ländlichen Regionen Beschäftigung. Tunesien ist aber auch ein Land der Milchtrinker. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 115 kg jährlich liegt der Eigenversorgungsgrad unter 100 %. In den letzten Jahren war die Milchproduktion rückläufig. Ursache dafür ist ein staatlicher Preisdeckel bei gleichzeitig gestiegenen Futterkosten und Inflationsdruck. Die Produktion wurde so für viele Betriebe mit lokalen, leistungsschwachen Rassen unwirtschaftlich. Aktuell plant die Regierung die Wiederbelebung des Milchsektors und unterstützt diesen mit einem Förderprogramm, das den Ankauf von Zuchtrindern durch Direktzuschüsse und zinsfreie Kredite ermöglicht.

Im Jahr 2022 ist es auf Initiative der Firma Schalk gelungen, erstmals Fleckvieh aus Österreich als anerkannte Milchrasse in diese staatlichen Programme zu integrieren, woraufhin seither rund 400 Fleckviehtiere aus Österreich in Kooperation mit dem tunesischen Partnerunternehmen Isolab importiert wurden. Das geltende Recht in Tunesien besagt, dass importierte Zuchtrinder mindestens fünf Jahre am Betrieb verbleiben müssen. Zusätzlich werden weibliche Nachkommen dieser Zuchtrinder gestaffelt gefördert – bei Geburt, in der Aufzucht und zur ersten Kalbung. Diese Anreizsysteme zeigen, dass der Staat auf langfristige Steigerung der Produktivität und der nachhaltigen Entwicklung von leistungsfähigen Rinderbeständen setzt. Den ausführlichen Bericht gibt es auf www.fleckvieh.at.

https://www.fleckvieh.at/tunesien-fleckvieh-aus-oesterreich-als-zukunftschance-im-land-des-gruenen-goldes/

 

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Fleckvieh Austria

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