| Lukas Kalcher

KI-Workshop der RINDERZUCHT AUSTRIA

Zukunftstechnologien in der Rinderzucht: Potenziale von KI, Big Data und MIR

Am Donnerstag, den 12. Juni 2025, lud die Rinderzucht AUSTRIA zu einem zukunftsweisenden Workshop in der Hagelversicherung nach Wien.

Rinderzucht Austria/Kalcher
Die hochkarätigen Referent:innen brachten viele neue Informationen.

Unter dem Titel „KI/BigData/MIR – Neue Daten, neue Methoden – was können die neuen Technologien leisten?“ diskutieren internationale und nationale Experten den Einsatz moderner Technologien in der Rinderwirtschaft. Im Zentrum stand die Frage, wie Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), Big-Data-Analysen und Mid-Infra-Rot-Spektroskopie (MIR) sinnvoll für die Zucht, Tiergesundheit und Nachhaltigkeit in der Rinderhaltung genutzt werden können. Dabei geht es nicht nur um neue technische Möglichkeiten, sondern auch um deren Grenzen, Anforderungen und konkrete Einsatzbereiche.

Der erste Themenblock widmete sich der MIR-Technologie, die in der Milchanalyse vielversprechende neue Anwendungen eröffnet. Expert:innen wie Prof. Helene Soyeurt (Universität Lüttich), Dr. Astrid Köck (ZuchtData) und Dr. Lisa Rienesl (ÖBV) zeigen auf, wie sich aus Milchproben Rückschlüsse auf Krankheiten wie Ketose oder Mastitis, auf Trächtigkeiten oder die Methanemissionen ziehen lassen – und wo die Aussagekraft noch begrenzt ist.

Rinderzucht Austria/Kalcher
Obmann-Stellvertreter Matthias Bischof begrüßte die zahlreichen Teilnehmer:innen.

Im zweiten Block standen Sensoren im Mittelpunkt: Prof. Michael Iwersen (LMU München) beleuchtete, welche realistischen Möglichkeiten ein sensorbasiertes Gesundheitsmonitoring bietet – zwischen Vision und Praxis. Ergänzend wurde diskutiert, wie Sensordaten etwa zur frühzeitigen Erkennung von Stoffwechselerkrankungen züchterisch genutzt werden können.

Am Nachmittag lag der Fokus auf KI und Big Data. Grundlagen, Chancen und Grenzen werden durch Prof. Peter Roth (Vetmeduni Wien) eingeordnet. Expert:innen der ZuchtData mit Caspar Matzhold, Christian Fürst, DI Jakob Ganitzer und Christa Egger-Danner stellten laufende Projekte vor, etwa zur Risikobewertung von Ketose durch maschinelles Lernen oder zur Laktationshochrechnung mittels KI. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Nutzung kombinierter Datensätze im Rahmen von Doktoratsarbeiten sowie mit Forschungsinitiativen wie dem FFG-Projekt „ENSURE“. Der Workshop bot nicht nur Fachinputs, sondern auch Raum für Diskussion, Ideenaustausch und Feedback aus der Praxis. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Christa Egger-Danner und DI Martin Stegfellner.

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