| Roswitha Eder

Milchwirtschaft

Hohe Kosten in Produktion und Verarbeitung

2023 erfolgte auf den internationalen Milchmärkten eine Trendwende.

MVÖ
Aus VÖM wird MVÖ (Milchverband Österreich)

Während 2022 der Ukrainekrieg und die Verunsicherungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten zu hohen Notierungen für Milchprodukte führten, kam es 2023 wieder zu Rückgängen, die Branche war aber weiterhin mit einem hohen Kostenniveau bei Rohstoffen, Vorleistungen, Energie und Dienstleistungen sowie massiv steigenden Lohnkosten konfrontiert. Die Gesamtanlieferung ist 2023 mit 3,53 Mio. t in Österreich um 1 % gestiegen. Der Anteil von Biomilch in Österreich erreichte 18% (18,6%) bzw. 584.000 t, dies ist der höchste Biomilchanteil in der EU. Im Vergleich zum Vorjahr gab es aber einen leichten Rückgang, der auf die verschärften Auflagen zurückzuführen ist. Daneben bestehen mit Heumilch, Biowiesenmilch und Tierwohlmilch weitere hochwertige Spezialmilchsorten.

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Im Jahr 2023 wurden 3,53 Mio. t, um 1 % mehr, angeliefert. Der Anteil von Biomilch in Österreich erreichte 18% (18,6%) bzw. 584.000 t, dies ist der höchste Biomilchanteil in der EU.

Verhaltene Anlieferung in der EU

Die EU verzeichnete 2023 mit plus 0,1 % eine stabile Anlieferung, wobei in den letzten Monaten mit – 0,6% leichte Rückgänge zu verzeichnen waren. Die Gründe dafür sind längerfristig rückläufige Kuhzahlen, anhaltend hohe Kosten, rückläufige Erlöse sowie strenge Auflagen im Tierschutz, bei der Bürokratie, bei Genehmigungen und bei Umweltthemen.

Erzeugermilchpreise 2023 in Österreich gestiegen, EU-weit gefallen

Die Erzeugerpreise konnten in Österreich 2023 im Jahresschnitt etwas zulegen, sie erreichten zum Jahresbeginn 2023 Höchstwerte, waren über das Jahr hinweg rückläufig und bewegten sich zuletzt seitwärts. In anderen Ländern erreichten die Milchpreise den Höchststand und die Abwärtsphase bereits früher, dies hat auch dazu geführt, dass die meisten EU-Länder 2023 Rückgänge im durchschnittlichen Erzeugermilchpreis zu verzeichnen hatten, was vor allem auf die unterschiedliche Verwertungsstruktur zurückzuführen ist. Anhaltend hoch ist aber weiterhin die Kostensituation, sowohl in der Milcherzeugung als auch in der Verarbeitung.

Exporte und Importe gestiegen

Die österreichischen Milchexporte erreichten 2023 auf Basis der vorläufigen Zahlen der Statistik Austria mit 1,73 Mrd. € einen neuen Höchstwert und konnten um 0,9 % weiter zulegen. Bei den Importen gab es einen stärkeren Zuwachs auf 1,13 Mrd. € (plus 5,1 %), was zu einem positiven Außenhandelssaldo von 602 Mio. € (- 6,1 %) führte. Die Exportquote bezogen auf den Umsatz betrug damit ca. 44 %, die Importquote 28,4 %.

Quelle: MVÖ

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