| Lukas Kalcher

Rindersamen

60 % von österreichischen Vererbern, Absatz um 5,4 % zurückgegangen

Österreichweit gibt es derzeit fünf Besamungsstationen sowie 13 Samendepots, die Mitglied bei der RINDERZUCHT AUSTRIA und für den Innergemeinschaftlichen Handel (IGH) gemäß EU RL 88/407 zugelassen sind. Über diese Besamungsdienstleister wurden im Jahr 2022 wurden 1,227.854 Samenportionen abgesetzt, um 9.574 Portionen bzw. um 0,8 % weniger als im Vergleich des Vorjahres.

Rinderzucht Austria/Kalcher
848.000 bzw. 69,1% der Samenportionen wurden im Jahr 2022 von Fleckviehstieren abgesetzt, 8,6% von Weiß-Blauen Belgiern und 7,2% von der Rasse Holstein.

Die Samenabsätze gingen bei den meisten Besamungsdienstleistern mit Ausnahme von Vorarlberg Rind (+1,4 %) und Rinderzuchtverband Vöcklabruck (+28,8 %) zurück. Die meisten Portionen wurden von der Rasse Fleckvieh abgesetzt, insgesamt 848.000 Portionen, das sind 69,1 % aller abgesetzten Samen, 106.000 Portionen bzw. 8,6% von der Rasse Weiß-Blaue Belgier, von der der Rasse Holstein wurden 88.000 Portionen (7,2 %) abgesetzt sowie 71.000 (5,8 %) von Brown Swiss-Stieren. In Bezug auf Rassen ging der Absatz beim Fleckvieh um 0,9 % zurück, bei Brown Swiss um 5,2 % sowie bei Weiß-Blaue Belgier um 0,1 %. Bei den Rassen Holstein (+1,7 %), Limousin (3,7 %) und Angus (+6,4 %) bzw. Jersey (+7,1 %) stiegen die Absatzzahlen.

Der Anteil der abgesetzten Samenportionen, die auch aus Österreich stammen, beträgt aktuell 61,2 % (2021: 58,4%) und ist damit wie schon im Jahr davor um 2,8 Prozentpunkte gestiegen. Den höchsten Anteil von Samen produziert in Österreich weisen die Rassen Murbodner, Tuxer, Tiroler Grauvieh und Waldviertler Blondvieh mit rein österreichischer Herkunft (100,0%) aus. Ebenso Portionen der Rassen Pinzgauer (93,6 %), Limousin (86,5 %), Charolais (81,9 %) kommen vorwiegend aus Österreich.

Rinderzucht Austria/Kalcher
Anteil Samenabsatz mit Samen aus österreichischer Herkunft im Vergleich zum Vorjahr.

Samenexport

Im Jahr 2022 wurden 942.840 Samenportionen exportiert, das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion um 2,3 % bzw. ein Minus von 22.320 Portionen. Bei den gesamten Samenexporten fielen 90,7 % auf die Rasse Fleckvieh, gefolgt von 4,3 % auf die Rasse Brown Swiss, 1,8 % auf die Rasse Weiß-Blaue Belgier und 1,1 % auf die Rasse Grauvieh. Dem Export von insgesamt 942.840 stehen heuer Samenimporte von 475.998 Portionen gegenüber. Diese sind jedoch um 7,5 % bzw. 9.571 Portionen zurückgegangen.

Besamungen

Die Besamungsdichte, errechnet aus der Anzahl aller Besamungen in Österreich, die bei den aktuell 463.881 (+0,16 %) Kontrollkühen der Milch- und Fleischleistungskontrolle durchgeführt wird, lag im Jahr 2022 bei 94,1 % und ist damit um 0,1 Prozentpunkt gestiegen. Die restlichen 5,9 % erfolgten über den Natursprung. Insgesamt wurden 1,167.592 Besamungen durchgeführt, um 19.277 bzw. 1,6 % weniger als im Jahr 2021. Die meisten Besamungen, nämlich 56,2 %, wurden von den Eigenbestandsbesamer:innen durchgeführt, gefolgt von den Tierärtz:innen mit 39,9 % und den Besamungstechniker:innen mit 3,9 %.

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