| Roswitha Eder

Holstein Austria Sommertagung in Fohnsdorf

Die alljährliche Sommertagung von Holstein Austria fand heuer in der Steiermark in Fohnsdorf statt.

Christian Moser
Für ihre großen Verdienste bei Holstein Austria wurden Obmann Hermann Gruber und Geschäftsführer Hans Terler zum Abschied geehrt. Im Bild mit dem neuen Obmann Ulrich Kopf (rechts) und Rinderzucht Austria Obmann Sebastian Auernig (links).

Unter dem Dach von Holstein Austria werden 52.139 Holsteinkühe in 4.307 Betrieben und 2.618 Jerseykühe in 868 Betrieben betreut. Für das Zuchtprogramm der Jerseyrasse ist man die anerkannte Zuchtorganisation in Österreich. Mit einem Rassenanteil von 11,1 % hat sich die Holsteinrasse in den letzten Jahren zum zweitgrößten Rassenblock in Österreich entwickelt mit einer Durchschnittsleistung von 9.271 Milch-kg mit 4,10 Fett-% und 3,33 Eiweiß-%. Bei den Jerseys ist die durchschnittliche Milchleistung 6.133 Milch-kg mit 5,18 Fett-% und 3,86 Eiweiß-%. Ein wichtiger Bereich ist der Zuchtviehabsatz, wo generell eine gute Vermarktungssituation herrscht. Ein wesentlicher Punkt für Holstein Austria ist die Teilnahme an Schauen und Messen. Neben dem Höhepunkt der Abhaltung des Dairy Grand Prix Austria 2022 in Dornbirn fanden auf Landesebene viele Schauen statt mit erfolgreicher Beteiligung der Rassen. Zudem war man auf Messen im Ausland vertreten im Sinne der Bewerbung des österreichischen Zuchtviehabsatzes.

Auszeichnungen für Gruber und Terler

Im Rahmen der Sommertagung wurden Obmann Hermann Gruber und Geschäftsführer Hans Terler ausgezeichnet. Beide haben Holstein Austria über 20 Jahre erfolgreich geleitet. Hermann Gruber wurde auch noch zum Ehrenobmann von Holstein Austria ernannt. 1999 übernahmen sie gemeinsam die Agenden von Holstein Austria. In diesen Jahren entwickelte sich die Holsteinrasse in Österreich zum zweitgrößten Rassenblock. Von 20.762 Zuchtkühen 1999 stieg die Zahl auf 52.139. Dies bedeutet eine Zunahme um 31.377 Kühen (+ 150 %) bzw. mehr als eine Verdoppelung. Bei den Betrieben gab es sogar eine Verdreifachung.

Wie der neue Obmann Ulrich Kopf in seiner Laudatio anführte, gab es für diese erfolgreiche Entwicklung drei wesentliche Erfolgsfaktoren mit der Umsetzung von wichtigen Schritten im Zuchtprogramm, in der Vermarktung und in der neuen Gestaltung des Schauwesens. In dieser Zeit hinterließ Holstein Austria eine wahre Erfolgsspur auf den nationalen wie internationalen Schauen. Als „kleine“ Holsteinnation erlangte Holstein Austria internationale Bekanntheit. Die größten Erfolge feierte man 2016 auf der Holstein Europaschau in Colmar (Frankreich) mit dem Vizeeuropameistertitel von Naomi bei den Jungkühen und bei der Deutschen Holsteinschau 2007 mit dem sensationellen Grand-Championstitel von Friesa. Auf nationaler Ebene wurde der Dairy Grand Prix Austria als wichtigste Schau für Milchrassen aufgebaut. Im züchterischen Bereich wurde österreichweit das Einstufungssystem als wichtige Basis für die Weiterentwicklung der Rassen Holstein und Jersey eingeführt verbunden mit der Umstellung auf das neue genomische Zeitalter. So gelang es im Verbund mit vielen Partnern in den vergangenen Jahren ein erfolgreiches Zuchtprogramm zu gestalten als Basis für ein erfolgreiches Herdenmanagement auf den Betrieben und in der Vermarktung, welches international auf hohe Anerkennung stößt. Mit diesen wesentlichen Pfeilern ausgestattet konnten beide Rassen in der Vermarktung in einem hohen Segment etabliert werden. Für die Rasse Jersey ist man die anerkannte Zuchtorganisation österreichweit.

Wolfhard Schulze
2004 wurde auf der Europaschau in Brüssel der Startschuss für die Erfolgsspur von Holstein Austria gelegt.

Wie Ulrich Kopf noch weiter anführte haben Hermann Gruber und Hans Terler als kongeniale Partner wesentlichen Anteil an dieser erfolgreichen Entwicklung von Holstein Austria. Hermann Gruber war der „diplomatische“ Kopf mit seinen Ämtern in den verschiedensten Organisation - wie beispielsweise Rinderzucht Steiermark und Rinderzucht Austria – und sehr geschätzter Partner in vielen Funktionen aufgrund seiner fachlichen und menschlichen Expertise. Sein Wort zählte in den Gremien und hatte großes Gewicht. Hans Terler war der geistige Vater der neuen Schaukonzepte mit den erfolgreichen Schauteilnahmen auf internationale Ebene mit seinem enormen personellen Einsatz. Er war das „Gesicht“ von Holstein Austria. Zudem genoss Hans Terler weit über die Grenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf als hoch anerkannter Zuchtexperte und Preisrichter. Umso mehr freut man sich, dass man beiden ein vom ehemaligen Vorarlberger Tierzuchtdirektor Thomas Jutz gemaltes Bild schenken konnte als kleines Zeichen des Dankes und der Wertschätzung, so Kopf abschließend.

Rinderzucht Austria-Obmann Sebastian Auernig bedankte sich in seinen Grußworten im Namen der Rinderzucht Austria bei den Geehrten, besonders bei Hermann Gruber für seine langjährige Tätigkeit als Vorstand in der Rinderzucht Austria. Dem neuen Obmann Ulrich Kopf wünschte er alles Gute als Obmann von Holstein Austria und Vorstandsmitglied in der Rinderzucht Austria.

Autor: Christian Moser

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