| Lukas Kalcher

Grüner Bericht: Erstes Einkommensplus seit vier Jahren

2021 war erneut ein herausforderndes Jahr für die heimische Land- und Forstwirtschaft. Zusätzlich zu den oft ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen wie massiven Kostensteigerungen, extremen Temperaturschwankungen und unberechenbaren Witterungsverhältnissen wirkte sich das zweite Jahr der COVID-19-Pandemie auf einzelne Branchen besonders schwer aus, für bestimmte landwirtschaftliche Betriebszweige bis zur Existenzbedrohung. Mit dem Verlustersatzpaket des BML ist es gelungen, den Betroffenen in der Landwirtschaft eine wirksame Unterstützung anzubieten, die auch 2022 fortgesetzt werden konnte.

Die Auswertung der Buchführungsdaten von 1.941 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben für das Jahr 2021 zeigt erstmals seit vier Jahren eine positive Entwicklung. Durchschnittlich hat das bäuerliche Betriebseinkommen um 15% auf 32.150 Euro zugenommen.

Das Landwirtschaftsministerium erarbeitet jedes Jahr den “Grünen Bericht“, der einen Überblick über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft des Vorjahres gibt. Die Auswertung der Buchführungsdaten von 1.941 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben für das Jahr 2021 zeigt eine positive Entwicklung: “ Zum ersten Mal seit vier Jahren ist bei der Einkommensentwicklung unserer Bäuerinnen und Bauern ein Plus zu verzeichnen, auch der Agrar-Außenhandel hat sich erhöht. Das ist aber kein Grund für Euphorie. 2022 wird noch herausfordernder als das Vorjahr. Unsere Familienbetriebe stehen aufgrund der gestiegenen Betriebsmittelkosten und des Klimawandels zunehmend unter Druck. Um die Lebensmittelversorgung auch in Zukunft zu sichern, müssen wir unsere Bäuerinnen und Bauern stärken. Das gelingt durch zielgerichtete Entlastungsmaßnahmen, wie dem 28 Mrd. Anti-Teuerungspaket, dem 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspaket, 9 Mio. Euro für den geschützten Anbau oder der Strompreis-Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anlässlich der Veröffentlichung des Grünen Berichts.

Durchschnittlich hat das Einkommen 2021 um 15% auf 32.150 Euro je bäuerlichen Betrieb zugenommen. “Diese positive Entwicklung ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens, unsere Covid-Unterstützungen haben gewirkt. Mit Umsatzersatz, Verlustersatz, Härtefallfonds, Ausfallsbonus und weitern Maßnahmen haben wir unsere Familienbetriebe bestmöglich durch die Pandemie gebracht. Der zweite Grund sind Preisanstiege bei agrarischen Produkten, etwa bei Holz, Getreide und Milch, nach Jahren der gedämpften Preissituation“, erklärt Totschnig. Im Zehnjahresvergleich zeige sich allerdings nach wie vor eine Stagnation. “Während andere Berufsgruppen eine kontinuierliche Steigerung verzeichnen, stehen wir noch nicht einmal bei den Einkommen, die unsere Bäuerinnen und Bauern 2012 hatten“, so Totschnig, und erinnert: “Das Einkommen ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Betriebe betriebliche Umbauarbeiten für mehr Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität stemmen können. “  

Die landwirtschaftliche Produktion hat im Vorjahr rund 1,2% zur Bruttowertschöpfung beigetragen. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft lag bei rund 10,9 Mrd. Euro. Österreichs agrarischen Exporte haben sich 2021 um 8,5% auf 13,84 Mrd. Euro erhöht. “Hier zeigt sich einmal mehr der enorme Wirtschaftsfaktor, zu dem unsere Bäuerinnen und Bauern beitragen. Sie versorgen uns nicht nur mit regionalen Lebensmitteln, pflegen Almen und Wälder, sondern sorgen auch für Wohlstand in den Regionen“, betont Totschnig abschließend.

Der Grüne Bericht steht hier zur Verfügung: https://gruenerbericht.at

Quelle: AIZ

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