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Strukturwandel - Milchviehbetriebe wachsen rasant

Der Strukturwandel schreitet auch in Österreich voran. Im Jahr 2021 halten 1.755 Milchviehbetriebe bereits mehr als 50 Milchkühe.

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Die Grafik zeigt Betriebe mit mehr als 50 Milchkühen. 2021 gab es in Österreich 1.755 Betriebe mit 121.100 Milchkühen.

Neben der zunehmenden Konzentration bei den Verarbeitungsbetrieben am Milchsektor – Beispiel aktuelle Fusion von Salzburgmilch und Gmundner Molkerei - wachsen auch die Milchviehbetriebe rasant weiter. Mit 2021 gibt es in Österreich 1.755 Milchviehbetriebe mit mehr als 50 Milchkühen, das sind fast 10% mehr als noch 2020. Vor rund zehn Jahren, 2010, waren es rund 550 Betriebe. 2021 halten 1.386 dieser Betriebe zwischen 51 bis 75 Kühe, 228 Betriebe zwischen 76 bis 100 und 141 Betriebe mehr als 100 und acht Betriebe davon schon mehr als 200 Milchkühe. In Summe werden von diesen Betrieben 121.100 Kühe gemolken, das sind rund ein Viertel aller Milchkühe und etwas mehr als ein Viertel der Milchproduktion in Österreich. 40% der großen Milchviehbetriebe liegen in Oberösterreich, welches mit einem Drittel der Milchproduktion mit Abstand das größte Bundesland auf diesem Sektor ist. 20% der Betriebe kommen aus Niederösterreich, 13% aus der Steiermark und 8% aus Salzburg. In Tirol halten 100 Betriebe mehr als 50 Milchkühe, in Kärnten 94 und in Vorarlberg 86. Die 24 Betriebe im Burgenland machen rund ein Drittel aller Milchviehbetriebe im Bundesland aus.

Milchkuhhaltung und Almauftrieb

Am Almauftrieb beteiligen sich rund 400 der großen Milchbetriebe, 300 davon haben mehr als 10% der Tiere auf der Alm, bei 100 Betrieben ist es ein Drittel und bei rund 50 Betrieben kommen alle Rinder auf die Alm. Betrachtet man nur die Alpung der Milchkühe, haben rund 80 der großen Milchbetriebe zumindest mehr als sechs Milchkühe und 40 Betriebe mehr oder weniger alle Milchkühe über dem Sommer auf der Alm. Rund ein Drittel der 1.755 großen Milchviehbetriebe haben in ein automatisches Melksystem, einen Melkroboter, investiert. Insbesondere in den letzten beiden Jahren war durch die Unterstützung im Rahmen der COVID- 19-Maßnahmen ein zusätzlicher Investitionsschub in automatische Melksysteme zu beobachten. Dagegen ist festzustellen: Almauftrieb und Melkroboter passen (noch) nicht zusammen. Alle 40 großen Milchviehbetriebe, die ihre Milchkühe über den Sommer auf der Alm haben, besitzen keinen Melkroboter am Heimbetrieb. Es ist davon auszugehen, dass der Trend zu automatischen Melksystemen weiter anhalten wird. Damit auch weiterhin Milchkühe auf den Almen gemolken werden, braucht es neben einer ausreichenden Unterstützung im Rahmen der GAP auch andere Lösungen, so gibt es z.B. Betriebe, die den Melkroboter mit auf die Alm nehmen.

Otto Hofer (BMLRT)

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