| Lukas Kalcher

Klima: THG-Emissionen um 7,7% gesunken

Die Treibhausgasemissionen gingen coronabedingt 2020 um 7,7% zurück, im Sektor Landwirtschaft um 0,2%. Die RINDERZUCHT AUSTRIA zeigt züchterische Möglichkeiten auf, um THG-Emissionen aus der Fermentation von Wiederkäuern noch weiter zu vermindern.

Land schafft Leben, 2020
Bei einer standortgerechten Haltung von Rindern sind diese in den natürlichen CO2-Kreislauf eingebunden.

Die Treibhausgasemissionen (THG) sind in Österreich im Jahr 2020 coronabedingt um 7,7% auf 73,6 Mio. t CO2-Äquivalent gesunken. Im Sektor Landwirtschaft wurden THG-Emissionen im Ausmaß von 7,9 Mio. t CO2-Äquivalent verursacht. Das sind um 0,2% weniger Emissionen als im Jahr 2019. Verantwortlich dafür ist nach Angaben des Umweltbundesamtes unter anderem ein rückläufiger Viehbestand. Gegenüber dem Basisjahr 1990 konnte der Agrarsektor seine Emissionen um 16,3% verringern. Im Berichtsjahr 2020 lag der Anteil der Landwirtschaft an den gesamten THG-Emissionen bei 10,8%, somit kamen knapp 90% aus anderen Sektoren, berichtet das AIZ.

Zu den züchterischen Möglichkeiten der Reduktion der Emissionen durch die Rinderwirtschaft generell und welche konkreten Maßnahmen die RINDERZUCHT AUSTRIA setzt, referiert Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData) im Rahmen der Wintertagung 2022. Rund 2/3 der THG-Emissionen aus der Landwirtschaft gehen auf die Wiederkäuer zurück. Seit 1990 konnte der Beitrag der THG-Emissionen aus der Fermentation der Wiederkäuer um 17, 2% (Umweltbundesamt, 2020) gesenkt werden. In diesem Zeitraum ging die Zahl der Milchkühe um 42% zurück, die gesamte Kuhmilcherzeugung ist um 11,2 % angestiegen (AMA, 2021; Umweltbundesamt, 2021). Die Zucht auf Milchleistung in Kombination mit Gesundheit und Fitness als auch Verbesserungen im Herdenmanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der THG-Emissionen aus der Landwirtschaft. Zum Ausdruck kommt das auch in der Verdoppelung der Lebensleistung (über alle Rassen) in Österreich (1990 15.671 kg – 2020 31.320 kg).  Im Rahmen des Projektes Efficient Cow wurden von Hörtenhuber und Zollitsch (2016) die Einsparungsmöglichkeiten durch Selektion auf höhere Effizienz bei österreichischen Milchviehbetrieben in Bezug auf Treibhausgasemissionen aufgezeigt. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch das neue Projekt NEU Rind unter der Leitung der ZuchtData, das die Themenbereiche Nachhaltigkeit, Effizienz und Umweltwirkung (NEU) noch genauer unter die Lupe nehmen wird und sich das Ziel gesetzt hat, betriebsspezifische Empfehlungen zu Verbesserungen in diesem Bereich zu erarbeiten.

Quelle: Land schafft Leben, 2020

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