| Lukas Kalcher

Aktualisierung der Grenzwerte für die Fütterungskontrolle im LKV-Tagesbericht

Der LKV-Tagesbericht ist ein einfaches Hilfsmittel zur Beurteilung der Energieversorgung von Kühen. Neue wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass die bisher verwendeten Grenzwerte zur Beurteilung der Versorgungslage nicht mehr zeitgemäß sind. In einem aktuellen Forschungsprojekt wird die Anwendung der neuen wissenschaftlichen Empfehlungen an Milchprobenergebnissen aus der österreichischen LKV-Kontrolle getestet.

Georg Terler, HBLFS Raumberg-Gumpenstein

Eine ausgeglichene Versorgung der Milchkühe mit allen benötigten Nährstoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine effiziente Milchproduktion. Genauso wichtig wie eine Rationsberechnung ist eine regelmäßige Kontrolle der Fütterung. Ein einfaches Hilfsmittel dafür stellt der LKV-Tagesbericht dar. Anhand von Fett-, Eiweiß- und Harnstoffgehalt der Milch kann die Energie-, Eiweiß- und Strukturversorgung sowie die Stoffwechselgesundheit der Kühe beurteilt werden. Neue wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass die bisher verwendeten Grenzwerte zur Beurteilung der Versorgungslage der Kühe nicht mehr zeitgemäß sind. Bislang wurden beispielsweise beim Eiweißgehalt starre Grenzen zur Beurteilung der Energieversorgung verwendet. Allerdings ist bekannt, dass der Eiweißgehalt der Milch mit steigender Leistung sinkt und somit leistungsangepasste Unter- und Obergrenzen für den optimalen Eiweißgehalt zielführender sind. Weiters wird auch eine Herabsetzung der Obergrenze des Harnstoffgehalts von 30 auf 25 mg/100 ml Milch empfohlen. Dadurch wird weiterhin eine optimale Eiweißversorgung der Milchkühe gewährleistet und gleichzeitig ein Beitrag zur Reduktion von Ammoniakemissionen aus der Viehwirtschaft erreicht.

In diesem Forschungsprojekt wird die Anwendung der neuen wissenschaftlichen Empfehlungen an Milchprobenergebnissen aus der österreichischen LKV-Kontrolle getestet. Das Ziel ist, neue, an österreichische Verhältnisse angepasste, leistungsabhängige Grenzwerte für die Fütterungskontrolle zu schaffen. Diese Grenzwerte werden danach mit Hilfe von Nährstoffbilanzen aus früheren Fütterungsversuchen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein validiert. Sofern sich die neue Methode als geeignet erweist, soll sie danach in den LKV-Tagesbericht implementiert werden. Dies wird in Zusammenarbeit mit der LKV Austria und Fütterungsberatern der Landwirtschaftskammern erfolgen, um somit Milchviehbetrieben auch in Zukunft ein zieltreffendes, übersichtliches und verständliches Instrument zur Fütterungskontrolle zur Verfügung stellen zu können.

Georg Terler, HBLFS Raumberg-Gumpenstein

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